D-EQXG Do 27

Geschichte

Dornier Do27

Die QUAX-Do 27, mit der Werknummer 429, kam am 12.11.1959 zur 3. Luftrettungs- und Verbindungsstaffel nach Faßberg, Sie trug das Kennzeichen LC+155. Nachdem die Einheit 1964 nach Alhorn verlegt wurde, wurde das Flugzeug an das LTG 62 in Alhorn überstellt, allerdings hauptsächlich durch die BWSpFlgGr genutzt.

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In dieser Zeit wurde das Flugzeug mit einer Schleppkupplung ausgerüstet und flog mit den Kennzeichen GB+901 und 57+03, bevor die Do 1980 die zivile Zulassung D-EMEJ bekam. Sie wurde als Schlepp- und Reiseflugzeug von Alhorn betrieben, bis sie im Jahre 2005 zur IGM-Do27 nach Wunstorf wechselte. Dort wurde sie für eine Restaurierung zerlegt, jedoch auf Eis gelegt, bis sie im April 2013 durch QUAX aus ihrem Dornröschenschlaf geweckt und nach Paderborn überführt wurde.

Überführung

Do27

Eigentlich hätte man das Flugzeug zusammenbauen und weiter fliegen können. Nach der Ankunft in Paderborn und Einlagerung neben den ganzen Quax Schätzchen war jedoch schnell klar, dass nur eine komplette Überholung dem Standard gerecht würde, den wir uns gesetzt haben. Die grosse Frage dabei war nur, wie soll sie werden. Schnell wurde klar, dass sie eine Lackierung aus ihrem früheren Leben zurückbekommen sollte und zwar mit Eisernem Kreuz. Die erste Idee, Flecktarn mit Leuchtorange wurde schnell verworfen. Original ja, aber zum einen verblasst das Leuchtorange recht schnell und zum anderen würde sie aussehen, wie viele andere Do's. Mit Planung auf 60 Jahre Do27 wollten wir ein Unikat schaffen, das original war, aber nicht mehr vorhanden. Also entschieden wir uns für ihre Auslieferungslackierung aus dem Jahr 1959. Denn ohne den Grossauftrag der Bundeswehr wäre die Do27 nie das erste deutsche Grossserienflugzeug nach dem zweiten Weltkrieg geworden. Original und einzigartig, da es keine weitere Do27 gibt, die noch in dieser Lackierung fliegt.

Restaurierung

Befundet wurde die Maschine damals schon in Wunstorf und so konnte gleich mit der Arbeit begonnen werden. Mit Beize rückten wir den, bis zu sieben, Farbschichten zu Leibe.

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Ein tolles Gefühl, als der Rumpf immer weiter in silbernem Aluminium erstrahlte. Danach wurden Beulen und Korrosion behoben, kaputte Teile getauscht und das Metall einer Spezialbehandlung unterzogen. Durch ein bunt gemischtes Team aus Do-Fachleuten, Berufsmechanikern, Prüfern und Neulingen konnte viel Wissen getauscht und weitergegeben werden. Gerade der Nachwuchs hatte so besonders Spass. Nach dem Rumpf folgten die Arbeiten an Flügel, Vorflügeln, Rudern und Landeklappen. Jeder Arbeitsschritt und gerade das Zerlegen von Teilen wurde per Foto dokumentiert, was den Zusammenbau deutlich erleichtern sollte. Ein grosser Schritt war dann die Lackierung von Rumpf, Flügel und Höhenflosse. Erstmals konnte man nun die Oliv-Hellblau Farbwahl am Flugzeug sehen, die man sonst ja nur von Fotos kannte.

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Danach wurde die Steuerung überholt und wieder eingebaut und alle Ruder nach originaler Herstelleranweisung neu bespannt und im 2mm Abstand vernäht.

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Die wohl langwierigste Arbeit am ganzen Projekt. Begleitet wurde das Projekt von der ständigen Suche nach Ersatzteilen, um Teile zu tauschen oder fehlende Ausrüstung wieder zu komplettieren. Der Propeller wurde bei MT überholt und auch der Motor wurde komplett zerlegt von Fachleuten befundet, vermessen und wieder zusammengebaut. Sämtliche Schlauchleitungen erneuert. Nach und nach wuchs das Flugzeug wieder zusammen. Der nächste Meilenstein war sicher die Hochzeit von Flügel und Rumpf, das erste Mal wieder vereint, seit 2005.

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Viele Arbeiten folgten, ohne das man grosse Schritte wahrnehmen konnte. Dank der originalen Lackiervorlagen konnten Vektorgrafiken der Beschriftungen erstellt werde, aus denen dann Lackierschablonen erstellt wurden.

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Schon ein besonderer Moment, wenn das Flugzeug nach Jahrzehnten seine alte Kennung wiederbekommt und alle Wartungsbeschriftungen das Bild komplett machen. Allerdings wirkte die Gute etwas zahnlos. Mit der Montage von Motor und Propeller sah sie nun endlich wieder aus, wie ein richtiges Flugzeug!

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Nach und nach komplettierte sich die Elektrik und man freute sich über jedes neue Geräusch und jede neu erstrahlende Lampe. Im Februar 2018 wurde der GO480B1A6 Motor das erste Mal wieder zum Leben erweckt. Ein ganz besonderes Geführ ihn wieder anzulassen, machdem man den Zündstecker 2005 das letzte mal abgezogen hat und lange nicht klar war, was aus dem Flugzeug wird.

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Die Ruder wurden nun alle eingestellt, das Instrumentenbrett weiter komplettiert, neu angefertigte Instrumentenbrett Beschriftungen angebracht und die Sitze beim Sattler original neu aufgepolstert.

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Durch die vielen Kontakte und das Fachwissen war die Restaurierung nicht nur Arbeit, sondern auch viel Spaß und straight forward.

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Zukünftig wird die D-EMEJ nun D-EQXG heissen, um die Kennzeichnung der Quax Flugzeuge fortzuführen.